"Zielgruppen"-Modellierung
im Fernsehen:

Rigorose Anpassung von Kindern und Jugendlichen
an marktgesteuerte "Lebens-Vorbilder"



Vorbemerkung
des Forums Bürgerfernsehen
zu einer Sendung des Deutschlandfunks am 10. Mai 2013
 

Diese überaus verdienstvolle, von Andreas Stopp klug moderierte Frage- und Diskussionsrunde des Deutschlandfunks stellt das vierzehnjährige Mädchen Lea mit ihren Äußerungen zu einer TV-Castingshow für junge Mädchen  in den Mittelpunkt des Hörerinteresses. Drei Medienexperten kommentieren, was Lea und andere, per Telefon sich meldende Kinder und Jugendliche zu dem Thema zu sagen haben.

Dabei erweist es sich als besonders aufschlussreich, den teils ausweichenden, teils vom Zentralproblem geschickt weglenkenden Meinungsäußerungen  des routinierten Medienexperten Dr. Achim Hackenberg genau zuzuhören.
Zur Sendung (mp3)

 

"Bachelor und Topmodel"

Welche Rollenbilder vermittelt das Fernsehen?

Eine Sendung des Deutschlandfunks
 von Julia Batist und Andreas Stopp (Moderation)

Aus dem Einführungstext des DLF: Modelmaße, makellos schön und durchgestylt von Kopf bis Fuß - trotz jahrzehntelanger Emanzipationsarbeit jagen viele junge Mädchen diesem Ideal hinterher. In Zeiten von Fernsehshows wie "Germany's Next Topmodel" oder "Der Bachelor" steht das Bild der emanzipierten, modernen Frau auf dem Prüfstand, so scheint es.

Seit ihrem Beginn werden Casting-Shows in Deutschland kontrovers diskutiert. Studien zur Wirkung bestimmter Fernsehformate - insbesondere auf die junge Zielgruppe - häufen sich. Die Ergebnisse sind erschreckend: immer weniger "ganz normale" junge Mädchen fühlen sich wohl in ihrer Haut. Essstörungen nehmen zu, selbst Jungs streben nach dem medial vermarkteten Schönheitsideal. In München hat jüngst der erste Schönheitssalon für Fünfjährige eröffnet. Sind die Medien an solchen fragwürdigen Trends prägend beteiligt? Wie steht es um Emanzipation, Rollenbilder und Werte in Deutschland?

Wir fragen: Wie stark identifizieren sich junge Menschen mit den Idealen aus dem Fernsehen? Welche Rollenbilder übernehmen sie möglicherweise? Oder ist die Medienkritik unangebracht? Gab es nicht seit jeher Idole und Diven der Medienwelt, denen das Normalvolk nacheiferte? Was ist heute anders? Wirkt das dargestellte Rollenklischee auf manche junge Zuschauer vielleicht eher abschreckend?

Unsere Gäste:
- Dr. Maya Götz, Medienwissenschaftlerin/Medienpädagogin, Leiterin des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI)
- Dr. Achim Hackenberg, Medienberater, Medienwissenschaftler, Publizist und Dozent, Prüfer bei der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF e.V.)
- Miriam Stehling, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienkultur (IfKM), Leuphana Universität Lüneburg

 

"Die Seele der Menschen
muss in ihren tiefsten Tiefen
verängstigt werden!"

Zitat aus Fritz Langs Film
 "Das Testament des Doktor Mabuse"


 

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Mai 2013
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