Hartmut Zinser

Religion und Krieg
 



 


Religionen stellen sich heute als friedliebend dar. Eine genaue Betrachtung hingegen zeigt, dass sie aus inneren Gründen nicht friedfertig sind; vielmehr musste ihnen Friedfertigkeit erst aufgedrängt werden. Hartmut Zinsers scharfsinnige Untersuchung führt eindringlich vor Augen, wie selbst Religionen, die Gewaltlosigkeit lehren, Krieg zum Teil auf krummen Wegen immer wieder gerechtfertigt haben. Dabei schreibt das Buch keine weitere Geschichte der Religionskriege, was immer dann nahe liegt, wenn Kriege als »Ketzerkriege«, »Missionskriege« oder »heilige Kriege« klassifiziert werden. Zinser richtet sein Interesse auf eine viel grundlegendere Fragestellung: nämlich auf das »Kriegspotential der Religionen«; ob Religionen nicht selbst ständig Gewalt hervorbringen und wenn ja, wie diese Mechanismen entstehen und funktionieren. Da es ohne einen Frieden der Religionen kaum Aussicht auf das geben wird, was Kant vor Augen stand, als er vom ewigen Frieden sprach, muss von ihren Amtsträgern und Anhängern gefordert werden, dass sie selbstkritisch ihre kriegstreibenden Tendenzen bedenken und eindeutig alle Kriege abweisen und dies auch gegen Positionen und Gruppen innerhalb ihrer eigenen Reihen vertreten. Erst dann könnten Religionen zu friedensstiftenden Instanzen werden.

 

 

Startseite Bewusstseins-Politik Medienpsychologie: Science & Business
Zeitdieb Quotenfernsehen Brot und  Spiele fürs "unbedarfte Volk"? Ideologische Herrschaft
Kinder - im Netz gefangen Bernward Wembers Analyse Jedes vierte Kind sprachgestört durch Medienbrutalität
Aktuell: Volksentscheide  nach Schweizer Vorbild Medienlandschaft ohne Fernsehen Medienpolitik - Mediengewalt - Verrohung
Love-Stories & Medienkapitalismus Unter dem Joch von Ideologie & Technokratie Daumenschrauben für ARD und ZDF
PISA - und das Recht auf Kindheit Terror und Kindheit Bücher: Klassiker & Neuerscheinungen

Februar 2015
Forum Bürgerfernsehen