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Donald W. Winnicott

(1896 – 1971)
 

  „Es ist für den Mann von der Straße sehr schwierig zu erkennen, dass das Wesen einer Demokratie wirklich vom Normalbürger und der Allerweltsfamilie abhängt.“ Das schrieb Donald W. Winnicott, englischer Wegbereiter der Kinderpsychotherapie, in seinem 1965 erschienen Buch „Familie und individuelle Entwicklung“, einer Sammlung von 18 Vorträgen, die Winnicott hauptsächlich vor Gruppen von Sozialarbeitern gehalten hat.* Winnicott arbeitete 40 Jahre lang als Kinderarzt und Kinder-Psychoanalytiker am kommunalen Paddington Green Children’s Hospital in London. In dieser Zeit sammelte er einen großen Schatz an Erfahrungen und Einsichten bei der Behandlung und Heilung seiner kleinen Patienten.

  Im letzten Kapitel seines oben erwähnten Buches – „Einige Gedanken zur Bedeutung des Wortes Demokratie“ - legt Winnicott dar, wie die Anfangsbedingungen in der Entwicklung eines Kindes grundlegend werden auch für seine spätere Einstellung zu der Gesellschaft, in die es hineingeboren wurde. Obwohl Winnicott seine Gedanken vor nunmehr fast 50 Jahren niederschrieb, sind sie u. E. nach wie vor von großer Aktualität. Es folgen deshalb hier einige Abschnitte - bzw. Auszüge daraus - aus Winnicotts Text.


I. Über Demokratie:

Psychische Gesundheit

  Vom psychiatrischen Standpunkt aus ist das normale oder gesunde Individuum eines, von dem man sagen kann, es sei reif; sein emotionaler Entwicklungszustand ist seinem Alter und seiner sozialen Stellung angemessen. (Hierbei wird körperliche Reife vorausgesetzt).

  Psychische Gesundheit ist daher ein Begriff ohne festgelegte Bedeutung. Ebenso braucht auch der Begriff „demokratisch“ keine feste Bedeutung zu haben. In einer Gemeinschaft bedeutet „demokratisch“ einen reiferen Gesellschaftsaufbau, im Gegensatz zu einen weniger reifen. Man erwartet also, dass die erstarrte Bedeutung des Wortes "demokratisch"" in Großbritannien, den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion verschieden ist, dass der Begriff aber noch einen gewissen Wert hat, weil er unausgesprochen auch bedeutet, dass Reife [einer Gesellchaft] Gesundheit ist.

  Wie kann man die Gefühlsentwicklung der Gesellschaft  untersuchen? Eine solche Untersuchung muss man mit der Untersuchung des einzelnen Menschen in enge Verbindung bringen. Die zwei Untersuchungen müssen gleichzeitig vonstatten gehen.
 

Der demokratische Apparat

  Wir müssen die allgemein anerkannten Eigenschaften des demokratischen Apparats aufzeigen. Der Apparat muss dem Volk zur Verfügung stehen, damit es sich durch geheime Wahl gewisser politischer Führer entledigen kann. [...]

  Das Entscheidende bei der freien (geheimen) Wahl ist, dass sie die Freiheit des Volkes gewährleistet, tief empfundene Gefühle auszudrücken, ohne dass dabei bewusste Gedanken mit im Spiel sind.

  Bei der Ausübung der geheimen Wahl übernimmt das Individuum die ganze Verantwortung für sein Handeln, wenn es gesund genug dazu ist. Seine Wahlentscheidung drückt das Ergebnis des Kampfes in ihm selbst aus, da die Verhältnisse der Außenwelt [verinnerlicht] und so mit dem Spiel der Kräfte in seiner eigenen persönlichen Innenwelt in Verbindung gebracht worden sind. Das heißt, die Entscheidung bei der Stimmabgabe ist Ausdruck der Lösung eines inneren Kampfes. Dieser Vorgang scheint etwa folgendermaßen abzulaufen: Der äußere Schauplatz, mit seinen vielen sozialen und politischen Aspekten, wird für den Einzelnen in dem Sinn etwas Persönliches, dass er sich allmählich mit allen konkurrierenden Parteien identifiziert. Das heißt, er nimmt die Welt draußen wie seinen eigenen inneren Kampf wahr, und zeitweise lässt er es zu, dass sein innerer Kampf im gleichen Sinn geführt wird wie auf der politischen Bühne draußen. Dieses Hin und Her braucht Zeit, und es gehört zu den Obliegenheiten des demokratischen Apparats, eine Zeit der Vorbereitung einzuräumen. Eine unvorhergesehene Wahl würde in der Wählerschaft ein einschneidendes Gefühl der Frustration hervorrufen. Die innere Welt eines jeden Wählers muss für eine begrenzte Dauer in einen Kampfplatz verwandelt werden.

  Wenn es Zweifel gibt, ob die Wahl auch wirklich geheim ist, kann der einzelne [...] durch seine Stimmabgabe eben immer nur seine Reaktionen ausdrücken.           

 



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Die angeborene Tendenz zur Demokratie

  Eine Demokratie ist die Errungenschaft einer begrenzten Gesellschaft zu einem bestimmten Zeitpunkt, d. h. einer Gesellschaft, die eine natürliche Grenze hat. Von einer echten Demokratie (nach der heutigen Verwendung des Begriffs) kann man sagen: In dieser Gesellschaft ist zu dieser Zeit genügend Reife in der Gefühlsentwicklung eines ausreichend großen Teils der Individuen vorhanden, aus denen sie besteht, so dass eine angeborene Tendenz zur Schaffung und erneuten Schaffung des demokratischen Apparats existiert.

  (Anmerkung: Mit „angeboren“ möchte ich folgendes ausdrücken: Die natürlichen Tendenzen im Menschen (erblich) wachsen und gedeihen zum demokratischen Lebensstil (soziale Reife), aber dies geschieht nur vermittels der gesunden Gefühlsentwicklung von einzelnen Menschen; nur ein Teil der Individuen in einer sozialen Gruppe wird in der glücklichen Lage gewesen sein, sich zu reifen Menschen entwickelt haben zu können. [...]

  Es wäre gut zu wissen, welcher Anteil an reifen Individuen nötig ist, wenn es eine demokratische Tendenz geben soll. Man kann es auch anders sagen: Welchen Anteil an antisozialen Individuen kann eine Gesellschaft enthalten, ohne dass eine angeborene demokratische Tendenz untergeht?
 

Die unreife Identifizierung mit der Gesellschaft

  Wenn es in einer Gesellschaft zu einem beliebigen Zeitpunkt eine Menge X an Individuen gibt, die ihren Mangel an Gemeinsinn zeigen, indem sie eine antisoziale Tendenz entwickeln, so gibt es eine Menge Z an Individuen, die auf eine innere Unsicherheit mit der gegenläufigen Tendenz reagieren – Identifizierung mit der Autorität. Dies ist [...] unreif, weil es keine Identifizierung mit der Autorität ist, die aus der Selbstentdeckung hervorgeht.  Es ist ein Gefühl für den Rahmen – ohne Bild, ein Gefühl für die Form – ohne Beibehaltung der Spontaneität. Es ist dies eine „pro-soziale“ Tendenz, die anti-individuell ist. Menschen, die sich so entwickeln, kann man „versteckt Antisoziale“ nennen.

  Der versteckt Antisoziale ist genauso wenig ein „ganzer Mensch“ wie der manifeste Antisoziale, da beide die Gegenkraft außen, außerhalb des Selbst finden und steuern müssen. Im Gegensatz dazu ist der gesunde Mensch, der zur Depression fähig ist, in der Lage, den ganzen Konflikt in seinem Selbst aufzufinden, und er kann auch den ganzen Konflikt außerhalb des Selbst, in der Wirklichkeit (der mit anderen geteilten) draußen sehen. Wenn gesunde Menschen zusammenkommen, trägt jeder eine ganze Welt bei, weil jeder einen ganzen Menschen mit sich bringt.

  „Versteckt Antisoziale“ bereiten den Boden für eine Führung, die soziologisch gesehen unreif ist. Darüber hinaus verstärkt dieses Element in einer Gesellschaft X die Gefahren erheblich, die von ihren offen antisozialen Elementen herrühren, insbesondere, weil der Normalmensch jene, die einen Führungsdrang verspüren, so leicht in Schlüsselpositionen aufsteigen lässt.  Sind diese unreifen Führer einmal in solchen Positionen, ziehen sie auf der Stelle die offenkundig Antisozialen an sich, die sie (die unreifen, anti-individuellen Führer) als ihre natürlichen Meister willkommen heißen. (Falscher Versuch, die Spaltung zu bewältigen.)
 

Die Erzeugung
 des angeborenen demokratischen Faktors
 

  Wir stellen fest, dass wir zu keinem Zeitpunkt zur Steigerung der Menge dieses angeborenen demokratischen Faktors etwas tun können, was in seiner Bedeutung dem vergleichbar wäre, was von den Eltern und Familien dieser Individuen bereits getan (oder unterlassen) worden ist, als sie Säuglinge und Kinder oder Jugendliche waren.

  Wir können jedoch versuchen, die Zukunft nicht zu verbauen. Wir können versuchen, uns nicht in die Familien einzumischen, die mit ihren eigenen Kindern und Jugendlichen fertig werden können und auch wirklich fertig werden. Diese guten Normalfamilien bieten den einzigen Rahmen, in dem der demokratische Faktor erzeugt werden kann. Dies ist eine bescheidene Aussage über diesen positiven Beitrag, aber ihre Verwirklichung ist überraschend vielschichtig.

  (Anmerkung: Die gute Normalfamilie ist etwas, das sich statistischer Erfassung entzieht. Sie ist nichts Neues, ist nicht aufsehenerregend und sie bringt nicht die Männer und Frauen hervor, deren Namen in der Öffentlichkeit bekannt sind. Aufgrund von 20 000 Fallgeschichten, die ich über eine Zeitspanne von 25 Jahren aufgenommen habe, nehme ich an, dass die gute Normalfamilie in der Gemeinde, in der ich arbeite, weit verbreitet, sogar die Norm ist.)
 

Zusammenfassung:
Die Stützung der demokratischen Tendenz

  Die demokratische Tendenz wird am besten indirekt unterstützt: durch eine organisierte Nichteinmischung in die normale gute Mutter-Kind-Beziehung und in die gute Normalfamilie.

  Eine gewitztere Unterstützung, selbst wenn sie indirekt ist, hat zur Voraussetzung eine umfangreiche wissenschaftliche Erforschung der Gefühlsentwicklung des Säuglings und des Kindes aller Altersstufen sowie der Psychologie der stillenden Mutter und der Funktionen des Vaters in den verschiedenen Entwicklungsstadien.
 

Die "Eltern-Kind-Beziehung"
zwischen Wählern und Gewählten

  Zur Demokratie gehört auch, dass die gewählte Regierung einen gewissen Grad von Stabilität zugesichert bekommt; sie ist so lange im Amt, wie sie ihre Aufgabe erledigen kann, ohne sich die Unterstützung ihrer Wähler zu verscherzen. So sorgt das Volk für eine gewisse Stabilität, die es durch direkte Abwahl über jede Einzelheit nicht aufrecht erhalten könnte, selbst wenn ein solches Verfahren möglich wäre.

Den Psychologen interessiert hier, dass es in der Geschichte jedes Individuums die Eltern-Kind-Beziehung gibt. Obwohl die Wähler im reifen demokratischen politischen Leben wahrscheinlich reife Menschen sind, kann man annehmen, dass noch Raum für einen Rest jener offenkundig vorteilhaften Eltern-Kind-Beziehung ist.

  In gewissem Maß wählen die Leute bei der demokratischen Wahl Eltern auf Zeit, d. h. sie erkennen auch die Tatsache an, dass die Wähler in gewissem Maße Kinder bleiben. Selbst die gewählten Eltern auf Zeit, die Regierenden im demokratischen politischen System, sind außerhalb ihrer beruflichen Arbeit Kinder. Wenn sie beim Autofahren die Geschwindigkeitsgrenze überschreiten, werden sie genauso vom Gericht belangt wie andere, weil das Autofahren nicht zu ihren Aufgaben gehört. Sie sind als politische Führer – und nur als solche – zeitweise Eltern, und wenn sie bei einer Wahl abgesetzt werden, werden sie wieder zu Kindern.

  Es scheint praktisch, [im demokratischen politischen System] ein Eltern-und-Kind-Spiel zu spielen, weil so vieles besser funktioniert. Mit anderen Worten, da die Eltern-Kind-Beziehung ihre Vorteile hat, behält man dieses Muster in gewissem Maß bei; damit dies jedoch möglich ist, muss es eine ausreichende Zahl von Individuen geben, die erwachsen genug sind, um nichts am „Kinder-Spielen“ aussetzen zu müssen.

                                                                 
***************
 

II.
Das Gesicht der Mutter
ist der Spiegel des Kindes:


"Was sieht das Baby, wenn es ins Gesicht 
der Mutter blickt?
Das Baby sieht sich selbst in den Augen und im
Gesicht der Mutter - und ein wenig später im Spiegel,
der das Gesicht der Mutter repräsentiert."
D. W. Winnicott (1967)**

 


© Copyright: FORUM BÜRGERFERNSEHEN


Anmerkung der Redaktion:
Dieses Kind sitzt in einem Kindersportwagen, in dem es
  auch beim Spazierenfahren den Blickkontakt mit seiner
Mutter aufrechterhalten kann. Welcher ideenreiche und
vorausschauende Unternehmer konstruiert einen kinder-
freundlichen Buggy, der den beruhigenden Blickkontakt
des Kindes mit der Mutter ermöglicht, anstatt ihn
unsinnigerweise zu unterbinden?
 
Man beobachte - z.B. im Kaufhaus - den oft unwirschen,
 ja abweisenden Gesichtsausdruck von Kleinkindern, die
in ihren Buggys gezwungen sind, aus der Froschperspektive
nichts als wildfremde Erwachsene bzw. deren riesenlange
 Beine endlos an sich vorbeihasten zu sehen!

*************
 

III. Winnicott über zwei
frühkindliche Entwicklungsstadien:

Personalisierung

   Das Kleinkind von einem Jahr lebt fest in seinem Körper. Psyche und Soma haben sich vereinigt. Der Neurologe würde sagen, der Körpertonus sei befriedigend, und die Koordination des Kindes sei gut. Dieser Zustand, in dem Psyche und Soma eng miteinander verbunden sind, entwickelt sich aus den Anfangsphasen heraus, in denen die unreife Psyche (wenn sie auch auf dem Funktionieren des Körpers beruht) nicht eng an den Körper und an das Leben das Körpers gebunden ist. Wenn der Säugling ein vernünftiges Maß der Anpassung an seine Bedürfnisse erfährt, besteht die bestmögliche Aussicht auf ein frühes Entstehen einer festen Beziehung zwischen Psyche und Soma.

   Wo die Anpassung nicht funktioniert, besteht eine Tendenz der Psyche, eine Existenz zu entwickeln, die nur lose mit körperlicher Erfahrung zusammenhängt, woraus folgt, dass physische Frustrationen nicht immer in voller Stärke empfunden werden.

   Selbst ein gesundes Kind ist im Alter von einem Jahr nur zu gewissen Zeiten im Körper verwurzelt. Die Psyche eines normalen Kleinkindes kann den Kontakt zum Körper verlieren, und es kann Phasen geben, in denen es dem Kind nicht leicht fällt, plötzlich in den Körper zurückzukehren, z. B. wenn es aus tiefem Schlaf erwacht. Mütter wissen das, und sie wecken ein Kleinkind langsam auf, bevor sie es aufnehmen, um nicht das schreckliche Geschrei panischer Angst hervorzurufen, das durch eine Lageveränderung des Körpers ausgelöst werden kann, wenn die Psyche abwesend ist. Klinisch können mit dieser Abwesenheit der Psyche Blässe, Schwitzen und Kälte des Kindes einhergehen; manchmal erbricht es sich auch. Bei einem solchen Zustand kann die Mutter glauben, ihr Kind sei dem Tode nah, aber bis der Arzt gekommen ist, ist die normale Gesundheit so vollständig wieder zurückgekehrt, dass der Arzt die Besorgnis der Mutter gar nicht verstehen kann. Natürlich weiß der Allgemeinpraktiker mehr über dieses Syndrom als der Facharzt.

*********

Spontaneität

  Ein Triebimpuls schafft eine Situation, die entweder bis zur Befriedigung fortschreitet oder in einer diffusen Unzufriedenheit oder einem allgemeinen Unbehagen von Psyche und Soma endet. Es gibt eine bestimmte Zeit für die Befriedigung eines Impulses, einen Höhepunkt, dem das tatsächliche Erleben entsprechen muss. Befriedigungen sind für das Kind im ersten Lebensjahr von unschätzbarer Bedeutung, und nur allmählich wird das einzelne Kind fähig, damit zu rechnen, dass man es warten lässt. Die Forderung an das Kind besteht natürlich darin, es solle seine Spontaneität aufgeben und sich den Bedürfnissen derjenigen fügen, die für es sorgen. Wir verlangen von Kleinkindern manchmal mehr als wir selbe leisten können.

  Die Spontaneität wird also durch zwei Gruppen von Faktoren bedroht:
1. durch den Wunsch der Mutter, sich von der Sklaverei der Mutterschaft zu befreien, und dieser Wunsch mag noch überlagert sein durch die irrtümliche Vorstellung der Mutter, sie müsse ihr Kind früh abrichten, damit es ein "gutes" Kind wird;
2. durch die Entwicklung (auf dem Weg über komplexe Mechanismen) einer Einschränkung der Spontaneität aus dem Inneren des Kindes heraus (die Einsetzung eines Über-Ichs).

  Diese Entwicklung der Beherrschung von innen heraus bildet die einzige wahre Grundlage der Moral, und die Moral beginnt eben in diesem ersten Lebensjahr des Individuums. Sie beginnt infolge primitiver Vergeltungsängste, und sie setzt sich fort als Zügelung des Trieblebens des Kindes; sie schützt die Liebesobjekte vor der vollen Wucht primitiver Liebe, die erbarmungslos ist und nur auf die Befriedigung des Triebimpulses abzielt.

  Zunächst sind die Mechanismen der Selbstbeherrschung primitiv wie die Impulse selbst, und die Strenge der Mutter hilft, weil sie weniger brutal und menschlicher ist, denn einer Mutter kann man trotzen, während die Hemmung eines Triebimpulses von innen her gewöhnlich total ist. Die mütterliche Strenge hat insofern eine unerwartete Bedeutung, als sie sanft und allmählich Fügsamkeit hervorruft und das Kind vor der Unerbittlichkeit der Selbstbeherrschung bewahrt. Auf dem Wege natürlicher Entfaltung entwickelt das Kind, wenn die äußeren Bedingungen günstig bleiben, eine "menschliche" innere Strenge und gelangt so zur Selbstbeherrschung, ohne zuviel von der Spontaneität zu verlieren, die allein das Leben lebenswert macht.
 

*********

  Aus dem Vorstellungstext des Winnicott-Instituts in Hannover ( www.winnicott-institut.de ):
 "Wenn Winnicott [...] hochgeschätzt wird, könnte für das Institut seine folgende grundsätzliche Haltung besonders förderlich sein: Winnicott war eindeutig darin, dass geschlossene Systeme, die keine persönlichen Entdeckungen und Neuorientierungen zulassen, schädlich sind. Er wandte sich in konstruktiver Absicht zornig gegen jeden Dogmatismus, damit jeder mit seiner eigenen Denkweise und Sprache neue Entdeckungen machen kann."                                               

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* D. W. Winnicott: Familie und individuelle Entwicklung
Herausgegeben von Jochen Stork
Aus dem Englischen von Gudrun Theusner-Stampa

Ungekürzte Ausgabe
© Copyright by Fischer Taschenbuch Verlag 1984
Lizenzausgabe mit freundlicher Genehmigung des  
© Kindler Verlags München 1978

Originaltitel: The Family and Individual  Development
Erschienen 1965 bei Tavistock Publications Limited, London
© Copyright by D. W. Winnicott 1965

** D. W. Winnicott: Mirror-Role of Mother and Family in Child Development, 1967
 

 


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Januar 2013