Belagert
 und vergessen


Für die Bewohner der syrischen Stadt Zabadani
ist der Einschlag von Granaten der Soundtrack
des Alltags.
 

Vergessene Konflikte ziehen den Reporter und Fotografen Carsten Stormer an: Egal, ob Gaza-Streifen, Osttimor, Uganda oder Somalia, Stormer gräbt dort nach, wo das Interesse der Weltöffentlichkeit schon längst nachgelassen hat. So auch in Syrien: Obwohl der Bürgerkrieg seit [inzwischen mehr als drei] Jahren unverändert tobt, erreichen uns kaum Meldungen von dort. Stormer beschloss, selbst hinzufahren und sich ein Bild zu machen. Nach mehreren erfolglosen Anläufen schaffte er es endlich im Sommer 2013, unter abenteuerlichen Umständen die syrische Stadt Zabadani zu erreichen.
Aber warum eigentlich Zabadani?

"Zabadani ist ein besonderer Ort, weil sich dort die Menschen weniger radikalisiert haben als beispielsweise in den befreiten Gebieten des Nordens", sagt Stormer. "Man nennt sie auch die Stadt der Idealisten. Zum Beispiel wegen der Zeitung Oxygen, die von einigen mutigen Frauen gegründet wurde, die jede Woche gegen das Regime, aber auch gegen die Entwicklung innerhalb der FSA und der Opposition anschreiben."

Zabadani ist heute weitgehend zerstört. Von den einst 30 000 Bewohnern seien nur noch 4000 übrig geblieben, so Stormer. "Es herrscht Dauerbeschuss der Regierungstruppen. Auf den Bergkuppen stehen die Panzer und Artilleriestellungen Assads und feuern ununterbrochen in die Stadt. Scharfschützen schießen auf alles, was sich bewegt. Und trotzdem machen zivile Widerstandsgruppen weiter wie zu Beginn."

Stormer teilte uns kurz vor der Drucklegung mit, dass der Protagonist Abu Jaber am Morgen des 2. Januar von einer Granate tödlich getroffen wurde.
 

Auszug aus dem Editorial des Magazins "Reportagen" vom 15. März 2014. Wir danken der Redaktion des Magazins herzlich für die freundliche Publikationserlaubnis!

Um die ganze Reportage lesen zu können, klicken Sie bitte hier.

 



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April 2014

 

 

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